Max Beckmann
Menschen am Meer
9.11.2003 — 1.2.2004
Bars, Cafés, Hotellobbies zogen Max Beckmann magisch an, hier fand er den Stoff für seine Bilder. Aber auch Meer und Strand ließen ihn zeit seines Lebens nicht los. In mehr als hundert Bildern zeigte er die See in unterschiedlichen Facetten: als archaische Welt, als Bühne der eleganten Gesellschaft, im Exil als imaginäre Heimat, die ihm keiner nehmen kann.
Nach seinem Studium in Weimar plante der junge Beckmann eine internationale Karriere. Monet, Manet, Cézanne, van Gogh waren die Vorbilder, die Meereslandschaften im Stile Monets ein Mittel, dieses Ziel zu erreichen. Der Erste Weltkrieg machte diesen Hoffnungen zunächst ein Ende. Nach seiner Entlassung aus dem Kriegsdienst fing Beckmann in Frankfurt noch einmal ganz von vorn an. Zehn Jahre lang malte er keine Meereslandschaften. Erst seit der Mitte der zwanziger Jahre besuchte er die Kurorte und Palasthotels an den italienischen, holländischen und französischen Küsten. Zurück in Frankfurt oder Paris, wo er sich eine Wohnung nahm, entstanden die Bilder mit dem Blick aus der Badekabine auf die Bühne des Strandes.
Picasso, Matisse und viele moderne Künstler verbrachten ihre Sommer an der Côte d’Azur. Beckmann, der sich in Paris einen Namen machen wollte, folgte ihnen. Doch das Jahr 1933 machte seine Ambitionen zum zweiten Mal zunichte. Er galt als entarteter Künstler und ging 1937 ins Exil nach Amsterdam. Zwar reiste er 1938 noch einmal nach Bandol und 1939 nach Cap Martin. Danach aber blieb er für sieben Jahre auf die unmittelbare holländische Umgebung beschränkt und malte als „Wunschträume” die südlichen Küsten aus der Erinnerung und mit Hilfe von Photographien und Postkarten.
Beckmann interessierte sich für die versunkene Kultur von Atlantis und den Ursprung des Lebens im Wasser der Urmeere. Infolge der durch das Exil aufgezwungenen Fremde überführte der Maler seine Gegenwart in eine mythologisch-elitäre Gegenwelt. Er selbst wurde darin zum Abenteurer, einem zur Reise verdammten Odysseus. Bei seiner Ankunft in Amerika, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1950 leben sollte, schrieb Beckmann 1947 in sein Tagebuch: „Schöne Träume der Vergangenheit ziehen kurz vorbei wie ein seltenes Parfum. Nun hebe ich den Kopf und denke – »weit weit vom Meer – ganz dicht beim Meer – « . . .”
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